Lehrstuhl für Fischkrankheiten und Fischereibiologie
print

Sprachumschaltung

Navigationspfad


Inhaltsbereich

MABVAC

Das Projekt „MABVAC“: Minimierung des Antibiotika-Einsatzes innerhalb der bayerischen Aquakultur durch den Einsatz von autogenen Vakzinen.

Eine Zusammenarbeit der LMU, des TGD Bayern e.V. und dem Institut für Fischerei, der Bayrischen Landesanstalt für Landwirtschaft, gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.

 

Hauptziel

Das Hauptziel des Projektes „MABVAC“ ist die Reduktion des Antibiotikaeinsatzes gegen auftretende bakterielle Infektionskrankheiten innerhalb der bayerischen Forellenteichwirtschaft. Die präventive sowie nachhaltige Alternative ist der Einsatz von sicheren und wirksamen autogenen Vakzinen. Im Fokus steht der Entwicklungsprozess dieser Impfstoffe mit einem geostrategischen und übertragbaren Ansatz, der mit Hilfe neuester wissenschaftlicher Techniken rasch zum Ziel führen soll.
Aus diesem Grund ist nicht nur die initiale Auswahl des Impfstoffes als Projektgegenstand anzusehen, vielmehr auch die weiteren nötigen Schritte bis zum Einsatz im Feld, die ökonomische Herstellung, behördliche Genehmigungen und die Vermittlung von Wissen zum Impfstoffeinsatz im Rahmen einer weiterreichenden Sensibilisierung und Fortbildung der Zielgruppe zum Thema Biosicherheit und Krankheitsprävention für den Erhalt einer gesunden Fischpopulation innerhalb der vorher ermittelten epidemiologischen Einheit.

 

Warum ist das Vorhaben "MABVAC" wichtig?

Die bayerische Forellenteichwirtschaft umfasst bis zu 2000  Betriebe, die pro Jahr ca. 5000 Tonnen Fische produzieren. Diese Fragmentierung ermöglicht zwar ein individuelles Handeln bei Krankheitsgeschehen, erschwert es aber eine gemeinsame Präventionsstrategie gegen Erkrankungen umzusetzen, obwohl folgende Umstände nach gerade dieser geplanten Strategie verlangen:

1) Das steigende Risiko bakteriell bedingter Krankheiten, wie z.B. die Furunkulose
2) Die negativen ökonomischen Folgen dieser bakteriellen Erkrankungen
3) Die nachteiligen Auswirkungen auf das Tierwohl
4) Kaum verfügbare, zugelassene, sichere und effektive kommerzielle Vakzinen für Saiblinge und Forellen (Momentan nur für einen Erreger)
5) Die daraus resultierende vorwiegend kurative Therapie mit Hilfe von Antibiotika, mit den zu erwartenden Folgen für Mensch und Umwelt

 

„MABVAC“ bietet eine mögliche, nachhaltige und anwendbare Alternative zur Therapie mit Antibiotika für Teichwirte und Tierärzte mit dem Bedarf nach gemeinsamen Präventions- und Kontrollstrategien für bakterielle Infektionskrankheiten. Als Modell dient hierbei die Krankheit Furunkulose bei Saiblingen. „MABVAC“ ist damit im Einklang mit dem gemeinsamen bayerischen Aktionsplan gegen Antibiotikaresistenzen.

 

Methodik

Es wird beabsichtigt, das erste Mal Verfahren aus verschiedenen Disziplinen zu vereinen, um einen bestmöglichen Impfstoffkandidat zu identifizieren. Dazu gehört ein Geoinformationssystem, innovative molekular-, immunobiologische und bioinformatische Verfahren, sowie eine moderne Versuchstiereinrichtung. Damit soll ein Portfolio für die Erlaubnis von autogenen Impfstoffen für Teichwirtschaften innerhalb einer epidemiologischen Einheit erreicht werden.